Weniger Ejakulat? Was eine verminderte Sperma-Menge bedeuten kann

Ein plötzlicher Rückgang der Ejakulationsmenge kann für viele Männer besorgniserregend sein. Obwohl die Menge des Ejakulats von Mann zu Mann variieren kann, fällt es einigen Männern auf, wenn diese Menge im Vergleich zu früher deutlich abnimmt. In den meisten Fällen ist dies kein Grund zur Panik, doch es kann auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme hindeuten, die eine Abklärung erfordern. In diesem Artikel erläutern wir die möglichen Ursachen für eine verminderte Ejakulationsmenge, wann eine Untersuchung sinnvoll ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Normale Schwankungen der Ejakulationsmenge

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Menge des Ejakulats natürlichen Schwankungen unterliegt. Die durchschnittliche Ejakulationsmenge liegt bei etwa 2 bis 5 Millilitern, was etwa einem Teelöffel entspricht. Diese Menge kann jedoch durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter:

  • Häufigkeit der Ejakulation
    Häufiges Ejakulieren kann die Menge der Samenflüssigkeit vorübergehend verringern.

  • Flüssigkeitszufuhr
    Dehydration kann die Produktion von Ejakulat beeinträchtigen und zu einer geringeren Menge führen.

  • Alter
    Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion von Ejakulat oft ab, was als normaler Teil des Alterungsprozesses angesehen wird.

Wenn jedoch eine deutliche und plötzliche Veränderung auftritt, kann dies auf andere, spezifischere Ursachen hinweisen.


Mögliche Ursachen für eine verminderte Ejakulationsmenge

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Ejakulationsmenge plötzlich abnehmen kann. Einige der häufigsten Ursachen sind:

  • Hormonelle Veränderungen
    Ein niedriger Testosteronspiegel kann die Produktion von Ejakulat verringern. Dies kann durch eine altersbedingte Abnahme des Testosterons oder durch spezifische medizinische Bedingungen wie Hypogonadismus verursacht werden.

  • Verstopfung der Samenleiter
    Eine Blockade in den Samenleitern oder den Samenbläschen kann die Menge des Ejakulats reduzieren. Diese Verstopfungen können durch Entzündungen, Infektionen oder seltenere Zustände wie Zysten verursacht werden.

  • Prostataprobleme
    Erkrankungen der Prostata, wie eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH), Prostatitis oder seltener Prostatakrebs, können die Ejakulation beeinträchtigen. In manchen Fällen kann eine Vergrößerung der Prostata den Fluss des Ejakulats behindern.

  • Medikamente
    Einige Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von Bluthochdruck, Depressionen oder Prostataproblemen, können als Nebenwirkung eine reduzierte Ejakulationsmenge verursachen. Dazu gehören auch bestimmte Alphablocker und Antidepressiva.

  • Rückwärtsgerichtete Ejakulation (retrograde Ejakulation)
    Bei dieser seltenen Störung wird das Ejakulat in die Blase anstatt nach außen abgegeben. Dies kann durch Nervenschäden, Prostataoperationen oder Medikamente ausgelöst werden und führt dazu, dass weniger oder gar kein Ejakulat austritt.

  • Chronischer Stress & psychische Belastung
    Stress und psychische Belastungen können sich negativ auf die Sexualfunktion auswirken und die Produktion von Ejakulat beeinträchtigen.


Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Ejakulationsmenge gelegentlich schwankt. Wenn jedoch eine dauerhafte und deutliche Veränderung auftritt, sollte dies ärztlich abgeklärt werden, insbesondere wenn Begleitsymptome wie Schmerzen, Blut im Ejakulat oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen auftreten.

In meiner Praxis gehen wir den Ursachen einer verminderten Ejakulationsmenge systematisch auf den Grund. Eine umfassende Anamnese, körperliche Untersuchungen und gezielte diagnostische Tests helfen uns, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und die richtige Behandlung einzuleiten.


Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer verminderten Ejakulationsmenge hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab:

  • Hormonelle Therapie
    Wenn ein niedriger Testosteronspiegel festgestellt wird, kann eine Hormontherapie in Betracht gezogen werden, um die Testosteronwerte zu normalisieren und die Ejakulationsmenge zu erhöhen.

  • Behandlung der Prostata
    Bei Prostataproblemen können verschiedene Behandlungsansätze wie Medikamente, minimalinvasive Eingriffe oder in schwereren Fällen eine Operation erforderlich sein, um die Ejakulationsfunktion zu verbessern.

  • Medikamentenanpassung
    Wenn Medikamente die Ursache sind, kann eine Anpassung der Medikation oder der Wechsel zu einem anderen Wirkstoff helfen, die Nebenwirkungen zu reduzieren.

  • Stressbewältigung & psychologische Unterstützung
    In Fällen, in denen Stress oder psychische Faktoren eine Rolle spielen, können Entspannungstechniken, Stressbewältigungstraining und gegebenenfalls eine Psychotherapie hilfreich sein.

  • Chirurgische Eingriffe
    Bei anatomischen Blockaden oder retrograder Ejakulation können chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um die normale Ejakulation wiederherzustellen.


Fazit: Veränderungen ernst nehmen

Eine plötzliche Abnahme der Ejakulationsmenge sollte nicht ignoriert werden, besonders wenn sie von anderen Symptomen begleitet wird. Auch wenn viele Ursachen harmlos sind, ist eine ärztliche Abklärung wichtig, um ernste Erkrankungen auszuschließen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu finden.


In meiner Praxis stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, um die Ursache zu diagnostizieren und eine passende Therapie für Sie zu entwickeln.

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